Aushilfsmaulwurf?

7 Gründe wieso Hunde Löcher im Garten buddeln

Welche Gründe gibt es, wieso dein Hund plötzlich damit anfängt deinen Garten umzugraben? Wir haben uns das genauer angeschaut... 

Hat dein Hund plötzlich damit angefangen, Löcher zu buddeln und dein Garten sieht aus, als hätte sich eine ganze Maulwurfsherde ausgetobt? 

In diesem Fall gibt es tatsächlich ein paar Ursachen, die dieses komische  Hundeverhalten erklären könnten.

Auch wenn dieses Verhalten deiner Fellnase viel Spaß macht, kann es schwerwiegende Folgen haben. Das Buddeln zerstört nicht nur optisch deine Gartenidylle, sondern es kann deinem geliebten Vierbeinern auch einen Fluchtweg bieten.

Warum also buddelt dein Hund plötzlich Löcher und wie kannst du das verhindern?

Du wirst dich vielleicht wundern, aber es gibt verschiedene Gründe, warum dein Vierbeiner deinen Garten umgräbt. Alle sind verhaltensbedingt, was bedeutet, dass du deinem Vierbeiner diese lästige Angewohnheit abgewöhnen solltest.

In diesem Artikel gehen wir auf 7 Gründe ein, warum Hunde plötzlich anfangen, Löcher zu buddeln. Außerdem erfährst du, wie du diesem lästigen Verhalten ein Ende setzen kannst.

Lass uns nun die Geheimnisse des Hundebuddelns beleuchten: 

Das Buddelverhalten deines Hundes verstehen

Bevor wir uns mit den Gründen für das buddeln deines Hundes befassen, ist es wichtig, die Ursache für dieses Verhalten zu verstehen. Der Wunsch, zu graben, ist in der DNA eines Hundes verankert und ist ein genauso natürliches Verhalten wie das Heulen oder Bellen. Dieses instinktive Verhalten ist für unsere Hunde normal. Viele Hunde wurden in der Vergangenheit speziell für ihre Grabungsfähigkeiten gezüchtet.

Wenn du dir vor Augen führst, dass das Graben bei vielen Hunden einfach dazugehört, kannst du verstehen, warum dieses Verhalten besondere Aufmerksamkeit erfordert, um es abzustellen. Aber nur weil es ein instinktives Verhalten ist, heißt das nicht, dass wir den Hund einfach gewähren lassen sollten. Es gibt ein paar erfolgreiche Methoden, um dem Verhalten ein für alle Mal ein Ende zu setzen.

Jetzt, wo du weißt, wie natürlich das Graben für deinen Hund ist, wollen wir verstehen, warum dein Vierbeiner gräbt.

Warum dein Hund mit dem Graben begonnen hat

Ein buddelnder Vierbeiner kann ganz schön nerven. Egal, ob er deinen Garten zerstört oder er seine Flucht plant, das Graben kann für jede Menge Frustration beim Menschen sorgen. Damit du den buddelnden Vierbeiner in deinem Leben besser verstehen kannst, wollen wir im Folgenden die Hauptursachen für dieses Verhalten besprechen: 

1. Es liegt in ihren Genen deines Hundes 

Wie wir bereits erwähnt haben, ist das Graben in der DNA deines Hundes verankert. Auch wenn dieser Trieb bei allen Hunden in irgendeiner Form vorhanden ist, ist das Bedürfnis zu graben bei einigen Rassen stärker ausgeprägt als bei anderen. Einige Hunderassen wurden speziell für ihre Jagd- und Grabungsfähigkeiten gezüchtet, da sie Experten darin waren - und auch heute noch sind - kleine Tiere aus ihren unterirdischen Bauten zu treiben. 

Der Mensch hat maßgeblich dazu beigetragen, dass sich Hunde zum Graben von Löchern hingezogen fühlen. Durch die gezielte Züchtung von Vierbeinern, die besonders gut graben konnten, entstanden wahre Buddelprofis.

Deshalb ist der Drang zu graben auch heute noch bei vielen Rassen vorhanden. Zu den Rassen, die am liebsten graben, gehören Jack Russell Terrier, Dackel, Siberian Huskies, Beagles und viele mehr.

2. Dein Hund ist auf der Suche nach Beute 

Auch wenn unsere Hunde sich ihre Nahrung nicht mehr erarbeiten müssen, jagen sie immer noch gerne nach potenzieller Beute. Tiere, wie kleine Säugetiere, können sich ihren Weg auf dein Grundstück bahnen und den Beutetrieb des Hundes wecken.

Aber nicht nur ein Wildtier kann deinen Hund dazu verführen zu buddeln, sondern auch ein bestimmter Geruch kann ihn dazu verleiten.  Tierkot und Geruchsreste können den Jagdtrieb deines Hundes anregen und dazu führen, dass er in einem bestimmten Bereich deines Gartens übermäßig gräbt.

Wenn du eine Zunahme von Wildtieren oder Tierkot in deinem Garten feststellst, kann das die Ursache für das plötzliche Graben deines Hundes sein. Es kann  auch sein, dass dein Vierbeiner übermäßig in der Nähe von Bäumen, Felsen und anderen berüchtigten Verstecken von Tieren buddelt. 

3. Dein Hund baut Stress ab 

Hast du eine Lieblingsbeschäftigung, die du zum Ausgleich machst, wenn du besonders gestresst bist? Auch unsere Hunde haben Hobbys, die sie gerne ausüben und auf die sie zurückgreifen, wenn sie ängstlich, gestresst, unsicher oder überfordert sind.

Viele Hunde greifen auf bestimmte Verhaltensweisen zurück, um Stress und Unruhe abzubauen. So kann das buddeln im Garten für viele Hunde ein Vergnügen sein und bietet ihnen zusätzlich ein Ventil für ihren Abbau von Stress. 

Hunde können aufgrund verschiedener Situationen Stress empfinden. Wenn ein Hund lange Zeit allein gelassen wird, kann er sich Alternativbeschäftigungen suchen, wie zum Beispiel buddeln oder Dinge zu zerstören. Weitere Faktoren, wie zu wenig Bewegung, die Aufnahme eines neuen Hundes ins Haus und vieles mehr können zu einem erhöhten Stresspegel führen und unerwünschtes Verhalten begünstigen. Wenn das Buddeln deines Hundes nach einem möglicherweise stressigen Ereignis begonnen hat, könnte dies der Grund für das plötzliche Graben sein.

4. Dein Hund ist gelangweilt 

Viele Hunde können zu zerstörerischem Verhalten neigen, wenn sie sich langweilen. Ein Hund mit aufgestauter Energie sucht nach einer lustigen Ablenkung, um sich zu beschäftigen, und diese Ablenkung kann in vielen Fällen das plötzliche Graben sein.

Unsere Hunde sind täglich auf geistige und körperliche Stimulation angewiesen, um zufrieden zu sein. Werden diese Bedürfnisse nicht befriedigt können sie gestresst sein. Wenn ihr Energielevel überschwappt und sie frustriert sind, kann dein Garten das Ventil für die Entladung ihres Stress werden. 

Angenommen, dein Hund bekommt nicht die für seine Rasse empfohlene Menge an täglicher Bewegung. In diesem Fall kann es sein, dass er sich auf vielfältige Weise zerstörerisch zeigt. Wenn dein hyperaktiver Vierbeiner bei jeder Gelegenheit gräbt, ist es vielleicht an der Zeit, seine geistige und körperliche Stimulation zu erhöhen.

5. Dein Hund versteckt seine Schätze

Hast du einen Hund, der sein Spielzeug gerne vor den anderen Tieren versteckt? Oder hast du einen Hund, der seine Leckerlis mit in einen anderen Raum nimmt, um in Ruhe zu essen? Solche Hunde verstecken ihre "Schätze" oft gerne an einem sicheren Ort, damit sie die Einzigen sind, die sie genießen können.

Manche Hunde tun dies, indem sie an ihrem Lieblingsplatz im Garten Löcher buddeln und ihr Lieblingsspielzeug oder ihren Kauknochen vergraben. Für diese Vierbeiner ist das Verstecken ihres Lieblingsspielzeugs ein Spiel, das ihr Gehirn stimuliert.

6. Dein Hund gräbt eine Höhle 

Genauso wie manche Hunde ein angeborenes Bedürfnis haben zu graben, verspüren manche Hunde einen übermächtigen Drang, eine Höhle zu bauen. Unsere Vierbeiner brauchen zwar keinen Unterschlupf, aber ihre wilden Vorfahren sehr wohl. Das ist auch der Grund, warum ein (mittels positiver Verstärkung aufgebautes) Boxentraining so praktisch ist: Die meisten Hunde bevorzugen eine Höhle zum schlafen. In dieser haben sie ihre Ruhe und fühlen sich sicher. 

Wenn du bemerkst, dass dein Vierbeiner ein Loch in deinem Garten buddelt, um sich dort hineinzulegen und auszuruhen, versucht er vielleicht, sich eine sichere Höhle zu schaffen. Es kann aber auch sein, dass er sich an einem heißen Sommertag dadurch abkühlen möchte, weil die Erde unter dem Gras kühl ist. 

Hast du Vermutung, dass dein Hund gräbt, weil er sich abkühlen möchte, stelle immer genug kühles Wasser bereit, stelle einen Hundepool auf und biete ihm eine Kühlmatte an. 

7. Dein Hund will fliehen

Manche Hunde haben ein unstillbares Bedürfnis nach Freiheit und wollen ständig neue Orte erkunden. Gräbt  dein Hund ein ausreichend tiefes Loch, besteht die Möglichkeit, dass er erfolgreich aus deinem Garten fliehen könnte. Zäune gehen oft nicht tief genug unter die Erde, so dass sie den perfekten Fluchtweg bieten, wenn dein Hund nur  engagiert genug buddelt.

Wenn dein Hund immer am Fuß deines Zauns gräbt, schmiedet er wahrscheinlich einen Fluchtplan. Dieser Fluchtversuch kann für deinen Hund gefährlich werden, denn er könnte sich verletzen oder für immer verloren gehen wenn er auf eigene Faust die Welt erkundet. 

Gestalte deshalb den Zaun um deinen Garten so, dass dein Hund keine Loch unteerhalb durch graben kann, außerdem ist es ratsam an diesem Verhalten zu traineren.  

Die Risiken des Buddelns

Graben mag ein normales Verhalten unserer Hunde sein, aber das bedeutet nicht, dass es ohne Risiko ist. Das Graben birgt einige ernsthafte Gefahren für deinen Hund, weshalb es wichtig ist, dieses Verhalten so weit wie möglich einzuschränken. Folgende Gefahren des Buddelns gibt es:

• Ausreißen aus deinem Garten
• Gebrochene Krallen durch Traumata
• Beschädigung des Gartens
• Erhöhtes Stolperrisiko durch zuvor gegrabene Löcher

Wie man das Grabverhalten stoppt: 

Damit du deinen Garten vor zahllosen Löchern schützen kannst, zeigen wir dir nun die besten Methoden, um deinen Hund davon abzuhalten: 

• Biete deinem Hund mehr Bewegung

Wenn der Hund aus Langeweile anfängt zu graben, kann zusätzliche Bewegung nützlich sein, um das Verhalten zu beenden. Wenn du deinen Hund jeden Tag ein bisschen mehr auslastest, wird er nicht mehr das Bedürfnis haben, sich zerstörerisch zu verhalten. 

• Schädlingsbekämpfung

Es ist schwer für einen Hund mit starkem Jagdtrieb, Tiere zu ignorieren, die sich ihren Weg in deinen Garten bahnen. Deshalb musst du versuchen fremde Tiere aus deinem Garten fernzuhalten, damit die Wühltätigkeit deines Hundes nachlässt. Achte nur darauf, dass die Schädlingsbekämpfung für deinen Vierbeiner ungefährlich ist!

• Biete ihm einen Unterschlupf

Wenn dein Hund gerne gräbt und Höhlen baut, kann es von Vorteil sein, wenn du ihm einen geschützten Ort in deinem Garten anbietest. Du kannst zum Beispiel eine gemütliche Hundehütte an der Stelle aufstellen, an der dein Hund normalerweise buddelt, und ihm so einen sicheren Ort bieten, den er sein Eigen nennen kann. 

• Errichte Hindernisse

Wenn du feststellst, dass dein Hund in der Nähe deines Zauns gräbt, musst du es ihm schwerer machen, in diesem Bereich zu graben. Das kannst du tun, indem du Steine an den Zaun legst, Büsche um den Hof herum pflanzt oder andere Hindernisse aufstellst, die deinen Vierbeiner vom graben abhalten können. 

• Mentale Stimulation

Eine der besten Methoden, um deinen Hund am graben zu hindern, ist es, ihn zu beschäftigen, wenn er draußen ist. Das kannst du tun, indem du ihm zum Beispiel beibringst Dinge zu apportieren, einen Dummy versteckst, den er suchen muss, oder du andere Aktivitäten findest, die dein Hund gerne macht und die ihn geistig stimulieren.  

• Trainiere deinen Hund

Arbeite mit deinem Hund an diesem Problem.  Es mag schwer zu glauben sein, aber mit dem richtigen Training kannst du es schaffen. Wenn du deinem Hund zum Beispiel ein Abbruchsignal beibringst, hört er zu graben auf, wenn du ihn dazu aufforderst.  Sobald du deinem Hund befohlen hast, mit dem Graben aufzuhören, solltest du ihn belohnen - zum Beispiel mit einem lustigem Spiel. 

• Gib deinem Hund Aufmerksamkeit 

Kannst du dir vorstellen, den ganzen Tag in einem Garten eingesperrt zu sein und nichts zu tun zu haben? Du würdest verrückt werden. Anstatt deinem Hund stundenlange im Garten sich selbst zu überlassen, solltest du dich mit ihm beschäftigen. Abwechslungreiche Spaziergänge, Wanderungen oder auch Hundesport wie Mantrailing, Agility und Co. können wahre Wunder bewirken. 

Abschließende Überlegungen

Wie du siehst, gibt es viele Gründe, warum unsere Hunde buddeln. Da jedes Verhalten einen Grund hat, musst du geeignete Trainingsmethoden anwenden, um das Verhalten zu stoppen oder zu verhindern. Am besten nutzt du dafür die positive Verstärkung und bringst deinem Hund ein Alternativverhalten bei, welches er statt dem buddeln zeigen kann. Eine weitere Möglichkeit wäre, deinem Hund einen Bereich des Gartens anzubieten an dem er nach Herzenlust buddeln kann. Natürlich solltest du zuerst herausfinden wieso dein Hund so intensiv gräbt. Liegt es an zu wenig geistiger und körperlicher Stimulation, musst du Maßnahmen ergreifen, die deinen Hund auslasten.